Am vergangenen Wochenende ging es mit unserer Rollenspielgeschichte weiter. Dagian beschreibt die Ereignisse so:

Elnor händigt uns ein Schreiben aus, welches uns erlaubt, Waffen zu tragen. Wir wollen dennoch kein großes Aufsehen erregen und versuchen unsere Waffen möglichst unauffällig bei uns führen. Meinen Bogen und meinen Säbel lasse ich auf Wolkenschwinge zurück.

Die Stimmung im Fremdenviertel von Drachengrat wird immer gereizter. Am Hafen beobachten wir immer wieder Streitigkeiten und Schlägereien. Einmal kommt es zu einem gefährlichen Übergriff zwischen einigen Zwergen und einer Gruppe Menschen, die sich scheinbar mit Säcken voller Waffen ausrüsten will. Bei der Schlägerei verfallen vier Menschen dem Glühwahn und werden zu Geblendeten. Wir müssen schnell handeln und töten die Glühwahnsinnigen bevor eine größere Gefahr von ihnen ausgeht.

Wir besuchen den Tatort, an dem zuletzt ein Ork ermordet wurde. Es handelt sich um eine unübersichtliche Gasse im Bereich des Basars. Mir fällt auf, dass man diese Stelle gut von den Dächern der benachbarten Gebäude beobachten und erreichen kann. Wir entdecken eine alte Lederschuppe am Boden in der Gasse und ein ähnliches Lederstück oben auf dem Dach eines angrenzenden Gebäudes. Offensichtlich hat der Attentäter oben auf den Dächern sein Opfer beobachtet und verfolgt, um an dieser Stelle anzugreifen. Weitere verwertbare Spuren finden wir nicht.

Wir wollen den Täter auf frischer Tat ertappen und besuchen die Orkkneipe „Das große Floß“, um uns bei den Orks umzuhören. Die Orks verdächtigen die Zwerge und wollen dem Morden ein schnelles Ende setzen. Sie sind daher grundsätzlich bereit, uns zu unterstützen und wir können ihr Vertauen gewinnen. Ein alter und mutiger Ork namens Kadeq erklärt sich bereit, unser Lockvogel für den vermeintlichen Attentäter zu sein. Zu Beginn des Ruhezyklus‘ verlässt der angetrunkene Kadeq die Orkkneipe und trottet durch die verlassenen Gassen des Basars nach Hause. Talahier und ich folgen ihm möglichst unauffällig in geringer Entfernung. Horshgorbel folgt uns in sicherer Entfernung, während sich Saratox fliegend auf einem anderen Weg zu Kadeqs Haus begibt,um uns bei Bedarf von dort entgegen zu kommen.

Meine Anspannung ist groß, wir dürfen das Vertrauen der Orks nicht missbrauchen. Talahier behält Kadeq im Auge, während ich die Dachkanten der umstehenden Gebäude beobachte. Als ich dort tatsächlich eine schemenhafte und durchscheinende Gestalt bemerke, schleiche ich über eine Leiter nach oben auf die Dächer. Mein Erstaunen ist groß, als ich dort oben weitere geisterhafte Gestalten entdecke, die sich vom Boden aus unbemerkt ihrem nächsten Opfer nähern.

Plötzlich springt ein waberndes Wesen mit einem furchtbar bizarren Anblick vom Dach auf die Straße und Talahier kann gerade noch rechtzeitig Kadeq in eine Hausnische drängen und ihn mit seinem eigenen Körper schützen. Dieses furchteinflößende Wesen, welches ständig seine Gestalt zwischen Glühblut und Ork wandelt, trägt eine alte schuppige Lederrüstung und greift mit seinem spitzen Dolch Talahier an sein eingentliches Opfer Kadeq zu gelangen.

Ein erbitterter Kampf beginnt. Insgesamt zehn geisterhafte Orkgestalten nähern sich auf den Dächern und springen in die Gasse, um den Glühblut-Attentäter zu unterstützen. Horshgorbel und ich greifen in den Kampf am Boden ein, während Saratox sich von der anderen Seite aus der Luft nähert und die Geister auf den Dächern mit einigen Feuerkegeln versengt. Das Feuer greift jedoch schnell auf die Gebäude über und breitet sich aus. Mit vereinten Kräften gelingt uns der Sieg über die Geister der Orks, doch Talahier wird schwer verletzt und kann seinem Angreifer nicht länger Stand halten. Dieser nutzt Talahiers Schwäche, um Kadeq mit seinem Dolch zu töten.

Nach Kadeqs tragischem Tod im Kampf gegen die geisterhaften Orkgestalten und den wabernden Glühblut-Attentäter, sucht dieser sich weitere Opfer und stürmt in eines der benachbarten Gebäude, um dort weitere Orks mit seinem Dolch zu töten. Kadeq und die getöteten Orks aus dem Gebäude erwachen ebenfalls zu Geistern, die uns sodann als Gegner gegenüber stehen. Nachdem Horshgorbel Talahiers heftigste Verletzungen mit einem Zauber heilen kann, gelingt uns mit allerletzten Kräften schließlich der Sieg über den Glühblut-Attentäter.
Kurz vor seinem endgültigen Tod bedankt sich der Attentäter für seine Erlösung. Als Glühblut in alter Lederrüstung findet er sein Ende.

Nach dem heftigen Kampf sind wir entkräftet und insgesamt drei weitere Orks mussten in dem Kampf durch den sonderbaren Angreifer sterben. Drei weitere Bewohner des Viertels fallen den Flammen zum Opfer. Einige Gebäude sind stark beschädigt.

Wir suchen die Drakin-Miliz auf und berichten dem Hauptmann Elnor von den Vorkommnissen. Die Leiche des Angreifers einschließlich der Lederrüstung werden beschlagnahmt. Wegen der weiteren Todesopfer und der Schäden an den Gebäuden des Basars ist Elnor verärgert und fordert uns auf, für weitere Ermittlungen zur Verfügung zu stehen und Drachengrat nicht zu verlassen.

Zunächst stellen wir Nachforschungen zu dem Glühblut-Attentäter an. Das Glühblut kam vor einem halben Jahr mit dem Schiff „Guter Fang“ von Treffpunkt nach Drachengrat und wurde wegen seines aggressiven Verhaltens von der Schiffsbesatzung zurück gelassen. Das Glühblut tauchte in Drachengrat unter.

Wir wollen das Leid im Fremdenviertel eindämmen und beteiligen uns finanziell am Wiederaufbau der zerstörten und beschädigten Gebäude. Außerdem veranstalten wir ein Fest, um Orks, Zwerge und andere Völker in Drachengrat zu versöhnen. Zum Glück kommt es auch zu keinen weiteren Mordfällen, so dass sich die Lage im Fremdenviertel in den folgenden Tagen deutlich stabilisiert. Nach diesem Erfolg bedankt sich Elnor ausdrücklich für unsere Unterstützung und händigt uns eine dreitägige Aufenthaltsgenehmigung im Drakinviertel von Drachengrat aus. Somit erhalten wir alle die unerwartete Möglichkeit, Jadeklaue gemeinsam mit Saratox zu besuchen.

Schließlich vereinbaren wir einen Adienztermin mit dem mächtigen Drachen Jadeklaue. Wir machen uns auf den Weg zum Drachen, dem großen Verwaltungsgebäudekompley von Drachengrat, um Jadeklaue zu treffen. Nachdem wir dem rund 12 Meter großen, grünen Drachen den Obsidian-Thron als Geschenk überreicht haben, stellen wir ihm einige Fragen, die er uns bereitwillig beatwortet.

Zu der alten Lederrüstung des Glühblut-Attentäters weiß er zu berichten, dass es sich um die Rüstung „Seelenpelz“ handelt, welche mit einem sehr alten Ork-Helden namens Wächter verbunden ist.

Bezüglich des Zirkels der Neun weiß Jadeklaue, dass es dieser mächtigen Organisation um die Destabilisierung der Welt mit Hilfe von Dämonen geht. Jadeklaue missfallen die Ziele des Zirkels. Er nennt uns die aktuellen Mitglieder, was uns in dieser erschöpfenden Detailierung wahrhaft überrascht. Laut den Ausführungen von Jadeklaue besteht der Zirkel des Neun aktuell aus

  • dem verdammten Zwerg Sippenschlächter, der Jagd auf Zwergenschiffe macht und die Köpfe der getöteten Zwerge an sein Schiff hängt,
  • dem ein eingebildeten Elfen-Magier „der Meister“ aus der Universität von Schattenhafen,
  • dem Legionär, welcher einst Kämpfer in der Arena von Schattenhafen war, bevor ihn die leuchtende Kabale zu einem Vampir machte,
  • dem Drachen Dämonenschlund,
  • der Bestie, einem ungezämten Wildling und Priester des Alpha,
  • dem flüsternden Mann, der hauptsächlich mit Informationen handelt,
  • dem Dämon, einem hasserfüllten Glühblut,
  • dem Ork Arak, der als mächtigster Krieger des Zirkels gilt und
  • Merkas Freudenschwinge, der als jüngster Anführer im Zirkel den Platz von Caryl eingenommen hat.

Wir entscheiden uns nach längerer Beratung bezüglich der nächsten Schritte, den Glühblüter aus dem Zirkel („Dämon“) ausfindig zu machen. Wir erwarten ihn bei seinesgleichen auf der Freiheitsinsel.

Ich freue mich über Anmerkungen zu Dagians Ausführungen und auf die Fortsetzung der Abenteuer im November!